Nahezu gleichzeitig mit der Eröffnung des New York Epicenter startete Prada sein zweites Projekt dieser Art in Tokio mit den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron. Das sechsstöckige eigenständige Gebäude im Stadtviertel Aoyama ist eines der markantesten architektonischen Bauwerke Tokios.
Die grüne Glasfassade wölbt sich aus einem diagonalen Raster hervor, das seine Außenhaut bildet. Im Inneren des Gebäudes sind Verkaufsflächen, Lounges und Veranstaltungsräume untergebracht.
Prada Aoyama Tokyo ist das erste Gebäude von Herzog & de Meuron, bei dem Struktur, Raum und Fassade eine Einheit bilden. Die vertikalen Kerne, horizontalen Rohre, Deckenplatten und Fassadengitter definieren den Raum und verleihen ihm gleichzeitig Struktur und Fassade.
Dies bedeutet, dass jeder sichtbare Teil des Gebäudes (mit Ausnahme des Glases) als Struktur, Raum und Fassade gleichzeitig dient. Die Fassade erscheint als poröse räumliche Struktur: Man könnte fast sagen, dass es sich um ein ganz und gar fassadenloses Gebäude handelt.
Die Verglasung ist lediglich eine äußere Hülle, etwa so wie eine Kontaktlinse auf der Pupille eines Auges. Und wie Kontaktlinsen hat die Fassadenverglasung einen einzigen Zweck, nämlich optische Prozesse zu optimieren und zu fokussieren.